Zweite Chance für das Gehirn - Der nachhaltige Einfluss frühkindlicher Reflexe auf Motorik, Verhalten und Lernen

Der Lidschluss und der Atemreflex begleiten uns in jeder Sekunde unseres Lebens. Doch was ist mit dem ebenfalls vom Hirnstamm gesteuerten Moro-, Landau- und Greifreflex? 

Im ersten Lebensjahr eines Babys kommt neben den zahllosen motorischen, kognitiven, emotionalen und sozialen Lernfenstern auch der Integration einiger frühkindlicher Reflexe ein bedeutender Stellenwert zu. Sichern diese zunächst das Überleben des Kleinkindes, ist es jedoch wichtig, dass sich das Gehirn weiterentwickelt und die frühkindlichen Reflexe damit auch wieder verschwinden. 

Bleiben sie nämlich über das Alter von etwa 6 - 12 Lebensmonaten hinaus bestehen, so können Sie zu unliebsamen Quälgeistern in der gesamten Entwicklung werden. Es benötigt große Kraftanstrengung, diese zu kontrollieren, was zu einer dauerhaften Überlastungssituation führen kann.

Fällt uns ein Kind durch sein zappeliges Verhalten, rasche Reizüberflutung, durch Merk- und Konzentrationsprobleme, Lese-, Schreib- oder Rechenschwierigkeiten auf, ist es wichtig, auch an diese Störenfriede und ihre damit einher-
gehende Unreife des Zentralnervensystems zu denken.

Dies kann das kindliche Leben in vielen Aspekten massiv belasten, zu häufigen Stress-Situationen und sogar zu Symptomen wie Einnässen, Allergien oder Reiseübelkeit führen. Ein Leben mit angezogener Handbremse sozusagen.
Kleine neuromotorische Übungen, aktiv oder passiv ausgeführt, vermitteln unserem Gehirn die entscheidenden Impulse, welche es benötigt, um Reifungsprozesse nachholen und Ruhe ins System bringen zu können.

Ziele:
  • Lernen Sie die wichtigsten frühkindlichen Reflexe anhand von Videobeispielen kennen
  • Erkennen Sie Bewegungen und unpassende Verhaltensweisen, welche durch zu lang aktive frühkindliche Reflexe ausgelöst sein können
  • Erproben Sie ein Testprogramm zur ersten Überprüfung 
  • Erlernen Sie zahlreiche praktische Übungen zur Reflexintegration
  • Fragestunde zur Besprechung 
  • eigener Erfahrungen

Zielgruppe:
PädagogInnen, FrühförderInnen, TherapeutInnen

Termin: Mo., 09. Oktober 2023, 09 - 17 Uhr (8 UE)

Veranstaltungsort

Mosaik GmbH, Wiener Straße 148, 8020 Graz

Mag.a Bernadette Wieser
Steiermark, AT - Mutter von zwei erwachsenen Kindern, Tochter lebt mit dem gewissen Extra, genannt Down Syndrom; Leiterin des Down Syndrom Zentrums „Leben Lachen Lernen“ in Leoben, Integrationspädagogin, Gedächtnistrainerin, Legasthenie- und Dyskalkulietrainerin, Lösungsorientierte „HALT-Kooperationstrainerin“; Tätigkeitsschwerpunkte: pädagogische Entwicklungsdiagnostik für Menschen mit Down Syndrom; Beratung für Eltern, PädagogInnen, TherapeutInnen; Herausgabe der Fachzeitschrift „Leben Lachen Lernen“; Aufbau des Down Syndrom Kompetenzzentrums; Erwachsenenbildung