Die vermeidend-restriktive Ernährungsstörung (ARFID - Avoidant-Restrictive Food Intake Disorder) ist eine erstmals 2013 in das DSM-V aufgenommene und 2022 in die ICD-11 übernommene Diagnose. Die Aufnahme dieser Ernährungsstörung in die aktuellen Klassifikationssysteme erweitert die Möglichkeiten, Fütter- und Essstörungen schon im frühen Kindesalter diagnostisch differenzierter abzubilden und passende Behandlungszugänge weiter zu entwickeln und zu evaluieren.
ARFID beschreibt eine Vermeidung oder Einschränkung der Nahrungsaufnahme, die zu einer erheblichen Gewichtsreduktion und Unterversorgung bis hin zur Notwendigkeit parenteraler oder enteraler Ernährung führen kann. Anamnestisch können in einigen Fällen aversive bzw. traumatische Fütter- oder Esserfahrungen als Ursache dieser Störung benannt werden. Eine übermäßige Beschäftigung mit dem Körpergewicht oder der Körperform steht explizit nicht im Vordergrund dieser Erkrankung.
Im Webinar werden (u. a. anhand videoaufgezeichneter Interaktionsbeobachtungen) praxisorientiert Verständnismodelle, diagnostische Kriterien und aktuelle Behandlungsansätze dieser Essstörung im Kindesalter besprochen. Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt ist die differentialdiagnostische Abgrenzung zu den weiteren Fütter- und Essstörungen in der ICD-11.
Ziele:
Vermittlung der diagnostischen Kriterien dieses Störungsbildes, differentialdiagnostischer Abgrenzungen und praxisorientierter Inhalte für die Beratung, Behandlung und Betreuung betroffener Kinder und ihrer Bezugspersonen.
Zielgruppe:
PsychologInnen, PsychotherapeutInnen, ÄrztInnen, Hebammen und alle KollegInnen, die im Bereich der Eltern-, Säuglings-, Kleinkindberatung und -behandlung tätig sind, insbesondere auch MitarbeiterInnen der Frühen Hilfen und der integrativen Zusatzbetreuung.
Termin: Mo., 20. April 2026
14 - 18 Uhr (4 UE)
Die aktive Teilnahme mit Kamera und Mikrophon/Chat wird bei unseren Webinaren vorausgesetzt.